Arbeitsgruppe franken-plan
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Büro für Verkehrs- und Siedlungsplanung
Schwabacher Str. 17
90762 Fürth
     

Die Arbeitsgruppe franken-plan wurde 1985 von Stefan Kinski, Werner Schmidt und Lothar Berthold in Fürth gegründet. Sie hatten das gemeinsame Ziel, Konzepte und Verbesserungsvorschläge zu Fragen der Verkehrsplanung, Regionalentwicklung und Siedlungspolitik zu entwerfen.

Schon die erste gemeinsame Veröffentlichung sorgte für Aufsehen: Im Konzept „Eine Stadtbahn für Erlangen“ wurden Möglichkeiten eines schienengebundenen Nahverkehrs für Erlangen und das Umland vorgestellt, die auf große Resonanz stießen. Das Thema wurde in Erlangen aufgegriffen, detailliert berechnet und für gut und machbar befunden. Stadt und Landkreis berieten mehrfach darüber und stimmten mehrfach zu, konnten sich aber bis heute nicht zum tatsächlichen Bau der „Stadt-Umland-Bahn“ entschließen. Etwa zur Jahrtausendwende übernahm der Verkehrsclub Deutschland die Initiative, der aktuelle Sachstand findet sich auf www.stadtbahn-erlangen.de.

1986 schied Stefan Kinski bei franken-plan aus und wurde durch Jörg Schäfer ersetzt. Der Fokus richtete sich immer stärker auf Verkehrsplanung und Verkehrspolitik. Bis 1988 erschienen:

„Schienenverkehrskonzepte für das Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen“: Die Bahnlinien im Großraum Nürnberg wurden 1986 von der Deutschen Bundesbahn noch ohne Takt und Verknüpfung zu städtischen Bussen und Straßenbahnen betrieben. Es gab viel Verbesserungspotenzial, das franken-plan noch vor der Gründung des Nürnberger Verkehrsverbunds formulierte.

„Renaissance der Schiene“: Die Stadt Nürnberg wollte die Straßenbahn nach Vollendung des U-Bahn-Grundnetzes stilllegen und abbauen. franken-plan präsentierte eine Vielzahl detaillierter Pläne, wie die Straßenbahn sinnvoll weiter betrieben werden konnte und dabei auch viele neue Fahrgäste gewonnen werden konnte.

„Franken in Takt“: Das Kursbuch der Bundesbahn war 1988 noch „nachfrageorientiert“. Über Jahrzehnte hatte sich herausgestellt, wann Fahrgäste unterwegs waren, und auch nur dann fuhren Züge. Das führte mitunter zu stunden-langen Angebotslücken, die viele Bürger von der Nutzung der Bahn abschreckten. franken-plan griff die damals neue Idee des „Integralen Taktfahrplans“ auf und stellte dar, wie er konkret zwischen Aschaffenburg, Hof, Aalen und Regensburg aussehen könnte. Illustriert wurde das Ganze mit dem Fototeil "An fränkischen Bahnstrecken".

(J.Schäfer griff die Idee "Franken in Takt" um die Jahrtausendwende wieder auf. Er berechnete, wie der Bahnverkehr aussehen könnte, wenn seit 1985 eine schienenfreundlichere Politik gemacht worden wäre. Die Webseite www.franken-in-takt.de zeigt, dass mit geringeren Investitionen ein besseres und zuverlässigeres Fahrplanangebot möglich gewesen wäre.)

Mit vielen Ideen eckte franken-plan damals bei den Verantwortlichen an, weil es dem widersprach, was sie aus vermeintlich guten Gründen schon immer so gemacht hatten. Im Laufe der Zeit setzten sich dann aber doch etliche Verbesserungen durch, und heute ist Vieles Realität, was franken-plan vor über 20 Jahren formulierte. Was aber nicht heißen soll, dass die Fürther Arbeitsgruppe dafür verantwortlich wäre. Es gab viele andere Aktive für ein besseres öffentliches Verkehrsangebot, und wo es ging beeinflusste und unterstützte man sich gegenseitig.

Ab 1989 erstellte franken-plan vor allem Auftragsstudien für interessierte Städte und Landkreise, z.B. die Städte Altdorf und Münnerstadt und die Landkreise Donau-Ries und Dillingen.

 
1985
1986
 
1987
 
1988
 
1989
 
1990
 
1991
 
1992
1993
1994
1995

Eingescannte Originalversion von 1993 als PDF mit 96dpi (3,8 MB groß, teilweise schwer zu lesen)

 

Die weitreichendste Arbeit kam 1993 zustande, als franken-plan im Auftrag von Bund Naturschutz und der bayerischen Landtagsfraktion der Grünen die Bahnverbindungen zwischen Franken, Sachsen und Thüringen untersuchte. Das Ergebnis war eine eindeutige Ablehnung des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8, NBS Erfurt. Leider wurde es nur wenig beachtet und stattdessen die unsinnige Neubaustrecke (Nürnberg -) Ebensfeld - Erfurt gebaut.

Bis heute wurden dafür schon viele Milliarden Euro verbaut, ohne dass die Fahrgäste irgendeinen Nutzen davon haben. Mit dem franken-plan-Konzept stände man heute wesentlich besser da – und damit Sie sich selber davon überzeugen können, gibt es links das 54-seitige Konzept und den 12-seitigen Nachtrag als Download.

 
1996

Mit Texterkennung bearbeitete Version als PDFs mit 150dpi, Teil 1 = 3,5 MB groß und Teil 2 = 4,0 MB

   
4 Kartenseiten, als JPG mit 150 dpi Auflösung, jew. ca. 1 MB: Seite 15, Seite 19, Seite 27, Rückseite
   
1997
Nachtrag = ergänzende Neubaustrecken Kronach - Saalfeld und Bayreuth - Hof als PDF = 0,7 MB
   
1998
2 ganzseitige Karten zum Nachtrag, als JPG mit 150 dpi, jeweils ca. 1 MB: Seite 67 , Seite 71

Franken-plan blieb in den folgenden Jahren am Thema „Verkehrsverbindungen über die ehemalige inner­deutsche Grenze“ und beriet Verbände und Initiativen. Ein Themenschwerpunkt wurde dabei der Verkehr in und um Berlin, wo mehrere Auftragsstudien entstanden.

Nach der Jahrtausendwende wurden die gemeinsamen Aktivitäten von franken-plan weniger.

Werner Schmidt wandte sich der Politik zu und bekleidete für die die bayerischen Grünen schon viele Posten, z.B. als Sprecher der Arbeitskreise Verkehr und Siedlungsentwicklung.

Lothar Berthold widmete sich verstärkt seinem Städtebilder-Verlag, der Bildbände über die mittelfränkische Geschichte des 20.Jahrhunderts veröffentlicht.

Jörg Schäfer wurde Mitglied im Fahrgastverband Pro Bahn und ist seit 2002 Sprecher der Regionalgruppe Mittel- und Oberfranken. Dort gilt die Arbeit vor allem dem Tagesgeschäft und kurzfristigen Fahrgastinteressen. Von Zeit zu Zeit erstellt er (wie in den „guten alten franken-plan-Tagen“) auch grundsätzlichere Konzepte wie z.B. „Flügelzüge für einen attraktiveren Personenverkehr“ und „Container-Linienzüge für einen umweltverträglicheren Güterverkehr". Auf der nicht ganz ernst gemeinten Webseite „www.nuernberg-stadtbahn.de“ überlegt er seit kurzem öffentlich, wie sich der Großraum Nürnberg vielleicht entwickelt hätte, wenn die franken-plan-Ideen in den 1980er Jahren zu einem Sinneswandel geführt hätten.

2011 befassten sich Werner Schmidt, Lothar Berthold und Jörg Schäfer wieder gemeinsam mit einer möglichen  Renaissance der Straßenbahn in Fürth.

 

Rückfragen, Anregungen und Anmerkungen richten Sie bitte an jo-erg-scha-efer @ gmx.de

 
1999
 
2000
 
2002
 
2004
 
2006
 
2008
 
 
2011